[LHB], S. 247 ff. berichtet über die Anfänge des Schulwesens in Lustenau folgendes (auszugsweise):
Lustenau unterhielt bereits 1610 einen Schulmeister und verehrte ihm auf St. Katharinatag vier Batzen. In den Jahren 1615/16 bekam er eine Besoldung von 12 fl. Im Jahre 1619 stieg sie bereits auf 21 fl., 1638 gar auf 40 fl. (von Micheli zu Micheli). 1639 erhielt er jedoch wieder 22 fl. 47 kr. Zu Martini 1641 werden ihm für zwei Jahre 90 fl. 13 kr. als Lohn ausgewiesen. Im Oktober 1616 beklagte sich Matthäus Grabher, gr32, über die Köchin des Pfarrers Hauser, Pfarrhaus, die ihn einen Verräter, Kapuziner und Gleißner, die Schulmeisterin eine Kindesverderberin gescholten habe.
Der erste namentlich bekannte Schulmeister ist Hans Jerg Baumgartner, → Baumgartner/1, urkundlich am 03. 02.1628 erstmals genannt. Nach der Wiedererrichtung der Frühmeßpfründe versah Frühmesser Jakob Bueher 1635 drei viertel Jahre lang um 30 fl. auch den Schuldienst.
1641 wurde das alte Schulhaus abgebrochen und mit einem Ofen versehen neu aufgebaut. Kosten 94 fl. 26 kr. Zu Martini 1643 bekam der Frühmesser Hans Klocker, Pfarrhaus, "von der Schuol wegen" 20 fl. Von 1645 bis 1648 bekam er "von des Schuolhofstettlis wegen“ jährlich 2 fl. Anno 1646 bekam der Schulmeister 28 fl., 1648 25 fl. Wartegeld und eine neue Schultafel um 2 fl. Er hieß Georg Brenner, → Brenner. 1662 finden wir Johannes Hagen, → ha16, als Schulmeister genannt. Er bekam anstatt Holz ein Stück Boden im Aicheli. 1665 quittierte er dem Ammann Magnus Bösch das auf St. Jergentag verfallene Wartegeld von 21 fl. für 21 Wochen.
Der erste Schulmeister aus der Lehrerfamilie König, Hans Küni, → ku40, unterrichtete viele Jahre die Jugend. Sein Sohn Anton, → ku53, folgte dem Berufe des Vaters. 1761 wurde Lorenz Hämmerle, → he177, der 15 Jahre Schulmeister war, Hofschreiber. An seine Stelle trat Hans Jörg König, → ku64.
Nach dem von Hofschreiber Johann Fitz 1794 in das "Reichshof-Lustenauische Jahrbuch" eingetragenen Berichte wurde den Lustenauern nach Einführung der Trivialschule (Volksschulpflicht) schon 1774 von dem Oberamte Bregenz aufgetragen, ein Schulhaus zu erbauen und sich mit einem Schulmeister und allem anderen dazu Nötigen vorzusehen. Da sie dagegen die hohen Rheinwuhrungskosten und alle anderen Beschwerden geltend machten, erhielten sie noch eine kurze Schonzeit. Als aber dann 1778 allen Orten, die noch keine Anstalten zur Errichtung von Schulen getroffen hatten, mit fiskalischer Exekution gedroht wurde, riet das gräfliche Oberamt in Hohenems der Gemeinde Lustenau, sich zur Vermeidung der Exekutionskosten nicht mehr zu weigern. So kam dann in Gegenwart des gräflichen Oberamtmanns ein Mehrheitsbeschluß des Gerichtes und der Gemeinde zustande, auf dem Zabelacker bei der Kirche das neue Schulhaus zu errichten.
Eine ausführliche Beschreibung der Lustenauer Schulen: [BA1].
Leiter
Lehrer
Johann Fitz, → fi146; Josef Scheffknecht; Bartholomäus Riedmann, → ri96; Josef Riedmann, → ri116; Franz 'Ignaz' Fitz, → fi183; Josef Vetter, → ve106; Josef Matthias Alge, → al179; Eduard Alge, → al254; Josef 'Florian' König, → ku179; Viktor Sperger, → sp70; Hilar Hämmerle, → he590; Franz Bösch, → bo573
Leiter
Lehrer
Franz 'Ignaz' Fitz, → fi183; Gebhard Vetter,→ ve89; Gottfried Marzell Fitz, → fi206